Burgstall Agnesburg
Der Burgstall Agnesburg ist eine auf 620 m Höhe verlorene hochmittelalterliche Burg. NN an der Eselssteige am nordwestlichen Rand des Böhlerbergs westlich von Reichenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Westhausen im Ostalbkreis in Baden-Württemberg. Vermutlich handelt es sich um die Burg der Ministerialenfamilie Ellwangian von Westhausen, erwähnt zwischen 1147 und 1394. Der Legende nach geht der Name der Burg auf Agnes von Westhausen zurück.
Wissenswertes über die Agnesburg
Die Burg lag auf der Nordtraufe der Alb, am nordwestlichen Rand der Böhler, 670 m hoch. Zwei Mulden, die ein Keller oder eine Zisterne sein könnten, sowie Mauerreste zeugen von dem alten Burgensemble von 35 x 25 Metern, das an drei Seiten vom bis zu 6 Meter hohen Burggraben umgeben ist. Tiefe. Der Graben mündet auf beiden Seiten in den steilen Felshang. Am westlichen Ende des Grabens könnte ein Felskopf als Stütze für eine Brücke zur Burg gedient haben.
Agnesburg gehörte wohl einst zu einer Burgkette wie Hohenstaufen, Lauterburg, Oberalfingen, Kapfenburg, Gromberg, Schenkenstein, Flochberg und Oberhaus bei Nördlingen. Diese Burgen wurden im Mittelalter von den staufischen Kaisern als Verteidigungsgürtel entlang der Schwäbischen Alb errichtet und dienten der Sicherung wichtiger mittelalterlicher Handelswege von der Donau in den Neckarraum.
Die Besitzer dieser Burg waren einst die „Herren von Westhusen“. Es gibt Hinweise darauf, dass sie bis 1403 in der Burg lebten. Der letzte Nachkomme dieser Adelsfamilie war ihre Tochter Agnes. Als sie als letztes Mitglied der „Herren von Westhusen“ unverheiratet und ohne Nachkommen starb, hatte sie zuvor ihren großen Besitz, wie in einer Urkunde erwähnt, an „Holz, weyd und Fischwasser“ und als große Wohltäterin der Gemeinde gestiftet von Westhausen und die vermachte Kirche.
In der katholischen Pfarrkirche St. Mauritius in Westhausen ist noch heute eine Gedenktafel an diese großzügige Spende an die Bürger von Westhausen zu sehen. Nach dem Tod von Agnes, woher der Name Agnesburg stammt und deren Gebeine vermutlich unter dem Mittelschiff der heutigen Pfarrkirche in Westhausen ruhen, wird die Burg urkundlich nicht mehr erwähnt. Dann stürzte es ein, und die Steine von seinen Mauern wurden später von Bauern als Baumaterial entfernt.
Von der Agnesburger Mauer selbst sind keine Reste mehr vorhanden, aber der die Burg umgebende Wassergraben ist noch gut sichtbar. Auf der Hochebene von Agnesbourg stehen ein paar Bänke und ein Tisch. So können sich müde Wanderer erholen und wenn sie etwas mitgebracht haben, können sie sich auch dort stärken. Dort befindet sich auch ein Kreuz mit einem Gipfelbuch, das schon viele Wanderer und Besucher eingetragen haben.
Von Westhausen gibt es noch mehrere uralte urkundlich belegte Wanderwege, die direkt auf die Agnesburg führen. Die meisten dieser Pfade können jetzt wiederholt werden. Der wichtigste und bekannteste Weg ist wohl eine Schlucht, die Eselssteige. Der Legende nach ritten hier Esel, um die Bewohner der Burg mit Wasser zu versorgen, das sie in Fässern um den Hals trugen. Nach alter Überlieferung stammte dieses Wasser aus dem „Glockenbrunnen“, der sich direkt unterhalb des Waldrandes auf dem Weg nach Agnesburg befand und heute durch den Bau der Autobahn verschüttet wird.
Auch der „Agnesburger Tunnel“ an der Autobahn A7 bei Westhausen hat seinen Namen von diesem Schloss.
Wanderung zur Agnesburg
Ausgangspunkt ist der Böhler Parkplatz am Waldrand in Westhausen. Dieser Parkplatz kann zu Fuß oder mit dem Auto angefahren werden. Es gibt nun drei Möglichkeiten, Agnesburg zu Fuß zu erreichen:
- Du wanderst auf dem unteren Weg bis zum Holzschild „Eselssteige“, dann steigst du diesen Weg hinauf bis zu deinem Ziel.
- Du durchquerst die Agnesburg auf dem oberen, sonnigeren Weg und gehst auch auf das Holzschild zu, das dir das bevorstehende Ziel durch den Wald zeigt.
- Der Burgsteigeweg ist zweifelsohne die interessanteste Route, erfordert aber etwas Kondition. Der Ausgangspunkt dieses Weges ist auch durch eine Holztafel gekennzeichnet. Dieser „Burgsteigeweg“, der mitten in den Wald führt, ist ein uralter urkundlich belegter Weg, den die Burgbewohner und andere Burgbesucher seit dem Mittelalter nutzten. Auf dieser Strecke nach Agnesburg genießen Sie einen herrlichen Blick über Westhausen und einen Panoramablick über die gesamte Region.
Die Wanderzeit auf den drei genannten Wegen beträgt ca. 30-45 Minuten.
Übernachten an der Agnesburg
Lage der Agnesburg
Vom „Wanderparkplatz Böhler“ westlich von Reichenbach führt ein schmaler „Burgsteig“ am Nordhang des Tals nach Agnesburg. Unterhalb des Burgstalls befindet sich die nördliche Einfahrt zum Tunnel der Bundesautobahn 7 in den Agnesburger Tunnel durch die Böhler.